Ethische Fragen zum Thema Gesundheit zu bearbeiten bedeutet nach österreichischen Richtlinien gleich zwei Unterrichtsprinzipien zu realisieren: Ethik und Gesundheitserziehung. Zugleich wird das Querschnittsthema Gesundheit – ein Thema für Biologie, Leibeserziehung oder Psychologie – unter der Perspektive der Ethik betrachtet, die sich als Fach erst richtig behaupten muss. Dass der Prozess der Institutionalisierung noch im Gange ist, kann als Chance dafür begriffen werden, Fachgrenzen zu überschreiten und auf konzeptionelle und methodische Pluralität zu setzen.
Im Projekt „ethik&gesundheit. Unterricht jenseits normalisierender Anerkennung“ wurde erhoben, wie ethische Auseinandersetzungen mit Gesundheit bislang geführt wurden. (siehe Projektskizze) Gefragt wurde zudem, was fehlte und was verändert werden sollte, damit ein nicht normalisierender, anerkennender Unterricht stattfinden kann. Gemeinsam mit SchülerInnen, LehrerInnen verschiedener Schultypen und ForscherInnen unterschiedlicher Fachrichtungen wurden Konsequenzen für die Unterrichtsgestaltung gezogen und dementsprechende Materialien erarbeitet.
Was für einen Unterricht grundsätzlich notwendig ist, damit er den erarbeiteten Ansprüchen genügt und also „Mehr-als-Ethik“ ist, wird in den didaktischen Grundsätzen dargelegt. Außerdem wird in einer kurzen Darstellung skizziert, wie die hier vorgenommene Orientierung an Themen, Schlagworten und Kompetenzen im fächer- und schultypenübergreifenden Unterricht genutzt werden kann.